Kongress: „Komm lieber Tod“ auf dem DGPPN 2018

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Social Media und Suizidprävention? Vorstellung der YouTube-Serie „Komm, lieber Tod“

Auch dieses Jahr sind wir wieder auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) in Berlin eingeladen und werden mit Experten über den Werther- oder Papageno-Effekt diskutieren. Unserer Produzent und erster Vorsitzender Paul Lücke wird zusammen mit unserem Autor und „Komm lieber Tod“– Protagonisten Stefan Lange die Biografie-Serie auf Youtube vorstellen und Gedanken über neue Wege in der Suizidprävention anregen. Wir freuen uns sehr, vor so einem fachkundigen Publikum sprechen zu können und vor allem auch auf die anschließende Diskussionsrunde.
Hier gehts zum Programm:

https://www.dgppnkongress.de/programm/online-programm.html#/details/session/660

Und hier unser dazugehöriges Abstract. Wie auch im letzten Jahr, wir die Diskussion von Prof. Dr. Wolfersdorf geleitet, dem wir sehr herzlich für den Vorsitz und die Einladung danken:

Kongress: „Komm lieber Tod“ beim DGPPN-Kongress in Berlin

DGPPN-Kongress 2Vom 8. bis 12. Oktober 2017 fand der Weltkongress der World Psychiatric Association  mit über 10.000 Teilnehmern in Berlin statt. Im Rahmen eines Fachvortrags zum Thema „Social Media and Suicide Prevention“ folgten fast 300 Zuschauer aus internationalen Fachleuten unserem Vortrag zusammen mit Prof. Manfred Wolfersdorfer. Nach der Präsentation ausgewählter Episoden von „Komm lieber Tod“ folgte eine Diskussionsrunde mit den Teilnehmern. Unser Autor und Protagonist Stefan Lange schreibt dazu:“Die Frage, die es zu diskutieren galt, lautete: „Wie viel Entertainment verträgt das Tabu-Thema Suizid?“ Angesichts des großen Erfolges der Netfilx-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“, in der episodenhaft der Selbstmord einer Highschool-Schülerin dargestellt wird, und der Warnungen der Experten vor dem Konsum der Serie, traf unser Vorschlag den Nerv der Zeit.Es gibt den sogenannten Nachahmer-Effekt (auch genannt Werther-Effekt), der besagt, dass labile Menschen durch bildhafte oder textliche Darstellung zum Selbstmord angetrieben oder verleitet werden können. Dieses Phänomen ist mehrfach empirisch eindeutig nachgewiesen worden. Dem schädlichen Einfluss steht ein positiver Effekt gegenüber, genannt Papageno-Effekt (benannt nach der Figur des Vogelfängers aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“). Kurz zusammengefasst sollen Darstellungen und Berichte von Menschen, die eine suizidale Krise überwunden haben, einen „suizidprotektiven“ Charakter haben, sich also positiv auf Leute mit Suizidgedanken auswirken. Solche Berichte können animieren, den letzten Schritt nicht zu wagen und sich Hilfe zu holen.Was ist aber der richtige Weg für eine mediale Darstellung? Soll man den Richtlinien für die mediale Berichterstattung folgen und alles unter den Tisch kehren, bloß nicht zu viel sagen und wagen? Oder ist eine offensive, ehrliche und authentische Darstellung, wie in unserer YouTube-Serie „Komm lieber Tod“, der richtige Weg?Wir leben in Zeitalter des Internets und der sozialen Netzwerke. Menschen können sich ungehindert austauschen und sie schaffen sich abseits der klassischen Informationsträger wie TV, Presse und Rundfunk, ihre eigenen medialen Realitäten. Der Grat zwischen Werther-Effekt und Papageno-Effekt ist schmal. Es gibt keine eindeutige Lösung für das Problem, über Selbstmord angemessen zu berichten.Wenn ich aber den zahlreichen und überwältigend positiven Rückmeldungen unserer Zuschauer trauen darf (siehe Download auf der Frontpage dieser Seite) und dem Urteil eines Zuschauers unseres Vortrages, dann bin ich überzeugt davon, dass wir mit dem Projekt „Komm lieber Tod“ einen wirklichen Beitrag für die Entstigmatisierung des Themas geleistet haben, das sich „auf der Höhe der Zeit befindet.“ (Zitat von Dr. Jan Dreher auf seinem Blog psychiatrietogo.de). „Hier nochmal der Trailer zu „Komm lieber Tod“: